The Butcher Man

105 Main Rd, Green Point, Cape Town, 8005 OPEN DAILY - 9am to 10PM

Wenn es um Fleisch geht, dann ist Südafrika ganz vorne in der kulinarischen Welt. Bis auf Hühner gibt es in Südafrika keine Massentierhaltung und wenn man etwa die Garden Route entlang fährt und all die glücklichen Rinder auf den Wiesen sieht, dann kommt einem schnell der Gedanke einen Braai zu veranstalten.  In Kapstadt gibt es zahlreiche gute Metzgereien, u.a. auch deutsche Betriebe wie etwa Raith im Garden Center, wo man neben deutschen Wurstwaren auch eine Currywurst und eine Bild-Zeitung bekommt (wer’s braucht?) oder die Black Forest Butchery, die fest etablierte Kultbetriebe in der Mother City sind.  Vor 4 Jahren eröffnete auf der Main Road in Green Point, direkt gegenüber vom Stadion der Butcher Man. In einem modernen Ladenlokal bekommt man dort alles was man für einen ordentlichen Braai braucht. Fachkundige freundliche Beratung in einem perfekt durchdesigntem Laden, in dem man auch sehr gut essen kann. Ausserdem hat der Butcher Man auch hervorragenden Wein im Angebot. 

Neben Braai-Fleisch und Wurstwaren bekommt man auch hervorragendes Biltong in verschiedenen Variationen von Eland bis Kudu. Wir waren letztes Jahr dort für den Braai einkaufen und ich habe mir erst einmal eine Boerewors gegönnt. Boerewors st zwar nicht gerade das was einem der Doktor empfiehlt, aber wenn sie gut ist kann ich nur schwer widerstehen und die vom Butcher Man ist hervorragend.  Wenn Ihr also mal in Greenpoint seid, schaut einfach mal beim Butcher Man vorbei.

 

Butcherman Cape Town Greenpoint

Allgemein sollte man wenn man einmal dort ist auf jeden Fall mal mit Locals einen Braai mitmachen, denn das gehört schlichtweg dazu in Südafrika und hat einen gesellschaftlich sehr hohen Stellenwert und wer noch nie teilgenommen hat war irgendwie auch noch nicht wirklich in Südafrika. Ich bin dort vom Chef persönlich jedenfalls sehr gut beraten kaufen und war immer mit dem was ich dort gekauft und gegessen habe mehr als zufrieden. 

Ich geniesse die Abende mit Freunden am Braai zu stehen, ein kaltes Bier zu geniessen bei guten Gesprächen. Es ist ein Stück Lebensgefühl und eine gute Gelegenheit sich auszutauschen.  Bevor Ihr allerdings auf die Idee kommt an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen, lest Euch am besten vorher erst die Regeln durch, denn so schön ein Braai ist, so hat er doch Regeln. Das Kapstadt Magazin hat sie hier gut zusammengefasst. 🙂  Um nicht missverstanden zu werden. Ich esse nicht jeden Tag Fleisch, erst Recht nicht zuhause, aber wenn ich am Kap bin kommt es schon mal öfter vor. Ich kaufe kein abgepacktes Fleisch und am liebsten esse ich Wild, so dass ich weiss dass es nicht aus einem der vielen schrecklichen Mastbetriebe kommt.  Die Produkte die hier teils in deutschen Supermärkten angeboten werden, lehne ich konsequent ab und es geht immer noch darum beim Fleischkonsum bescheiden zu sein, was vielen Leuten leider nicht gelingt, weswegen wir in Südafrika wie auch bei uns in Deutschland ein großes Problem mit viel zu schweren Menschen haben. In dem Sinne: KEEP THE BALANCE RIGHT!

Butcher Man Cape Town

Tja, und ansonsten gibt es leider auch nicht so schöne Sachen derzeit zu berichten. Die Wasserkrise hat Kapstadt fest im Griff und nun auch die deutschen Medien erreicht. Die Menschen stehen schon für Wasser an. In rührenden Aktionen sammeln Schulkinder und Organisationen aus anderen Teilen des Landes Wasser, welches in Bussen nach Kapstadt geschickt wird und ich hege immer noch die Hoffnung, dass die Stadt Kapstadt das Problem in den Griff bekommt.  Erst gestern wurde eine Quelle in Mitchells Plain angebohrt, die der Stadt mehr Wasser bringt und auch die Desalinierungsanlagen machen endlich Fortschritte. Trotzdem hat die ganze Geschichte mich davon abgehalten dieses Jahr in diesem Monat dem deutschen Karneval wie gewohnt zu entfliehen. Ich plane nun im Oktober zu fliegen und hoffe dass Kapstadt einen guten Winter mit viel Regen erlebt.  Ich kann nicht verstehen, dass Reisebüros immer noch mit Reisen nach Kapstadt werben, irgendwie ist das nicht das was ich unter nachhaltigem Tourismus verstehe. 10 Millionen Besucher werden dieses Jahr wieder erwartet, das kann einer so großen Stadt in der Situation das Genick brechen und da gilt es eben die eigenen Interessen mal hinten anzustellen und zuhause zu bleiben. So verhält man sich eben wenn einem wirklich etwas liegt an Land und Leuten. Auch bei meinen Eltern in der Karoo spitzen sich die Wasserprobleme zu. Gestern bekam ich folgende Grafik aus Prince Albert geschickt. Es gibt Zeit etwas gegen den Klimwandel zu unternehmen, packen wir es an! 

 

Written by Arnulf Diegel