Durch grüne Hügel und historische Orte

Bei meinem vorletzten Aufenthalt ging ich mit meiner Mutter auf einen Road Trip von 2.700 km durch Eastern Cape. In einer der ärmsten Regionen des Landes, die durchaus das Potenzial für Tourismus hat, gab es viele tolle Dinge zu sehen.
Besonders gut gefallen hat mir ein Rundkurs den wir ab Grahamstown einen Tag gefahren sind.
Zuerst einmal fand ich Grahamstown sehr schön. Auch wenn der Putz gerade etwas bröckelt, so ist die Universitätsstadt durchaus charmant mit all ihren historischen Gebäuden und ihrer schönen Lage.
Wir übernachteten dort im „Cock House“, einem altehrwürdigen Hotel, in dem auch Nelson Mandela öfter abgestiegen ist.
Tolle Ausstattung und schöne Zimmer und auch das Essen war ganz hervorragend.

In Grahamstown angekommen suchten wir das Tourismus-Büro auf, wo man uns dann die Strecke empfahl die wir am nächsten Tag fahren wollten. Danach schauten wir uns noch die Stadt und die Universität an, was ich auch sehr empfehlen kann.
Grahams Town wurde nach dem 4.Grenzkrieg im Jahr 1812 von den Briten gegründet, um genau zu sein von Oberst John Graham aus Dundee in Schottland. Noch heute sieht man an nahezu jeder Ecke das koloniale Erbe der Stadt. Neben all den schönen alten Gebäude ist auch die schottische Fahne stets präsent. Eigentlich ist alleine diese Stadt einen ganzen eigenen Beitrag wert. Ich werde sie noch einmal besuchen um detailliert zu berichten.
Neben all der Historie ist Grahamstown mit seiner angesehenen Universität auch Austragungsort für zahlreiche kulturelle Festivals in Südafrika.

Auf an die Küste

Am Morgen fuhren wir nach einem ausgezeichneten Frühstück im Cockhouse Richtung Bathurst. Durch sattes Grün mit grossartigen Aussichten schlängelte sich die Strasse durch die Berge. Neben der schönen Landschaft sahen wir auch reichlich Tiere. Leider wurden wir kurz vor Bathurst gestoppt durch demonstrierende Menschen, die sinnigerweise Strommasten abgefackelt hatten. Da wir nicht wussten wie lange der ganze Zirkus andauern sollte, kehrten wir um und fuhren zurück nach Grahamstown.

Über die alte Methodistenkirche mit einem wunderschönen Friedhof in Salem gelangten wir dann über eine sehr schöne Strecke nach Port Alfred. 
Port Alfred gefiel mir sehr gut, zumal es nicht so abgeranzt war wie teils viele andere Orte im Eastern Cape. Der Ort ist wohl ein Domizil für viele gut situierte Rentner geworden. Jedenfalls hat er eine sehr gute Infrastruktur, nette kleine Lädchen, einen schönen Strand und die Einwohner, egal ob arm oder reich, machen auf den ersten Blick einen fröhlicheren Eindruck als an vielen anderen Orten im Eastern Cape. 
Wir nutzten die Zeit in Port Alfred dann direkt für eine Stärkung und das war die beste Pizza die ich bisher in Südafrika gegessen habe. 
Bei „Guidos“ sitzt man wunderbar mit einem Blick auf den indischen Lagune und in die Mündung des Kowie River. 
Auch Port Alfred wurde um 1830 herum von britischen Siedlern gegründet.

Siedlerstädtchen Bathurst

Von Port Alfred aus fuhren wir dann die Strecke zurück, die wir eigentlich den Hinweg fahren wollten und kamen nach gut einer halben Stunde Fahrt über die R67 nach Bathurst. 
Auch dieser kleine Ort mit ca. 6.000 Einwohner wurde von britischen Siedlern um 1820 gegründet. Man fühlt sich wie auf einer Zeitreise, denn der Ortskern besteht aus größtenteils Häusern aus dieser Zeit. Es gibt ein paar kleine Kaffee’s in denen man hervorragenden Kuchen bekommt und am Ortseingang kann man eine riesige Ananasfarm besichtigen – the Big Pineapple. 
Von dort aus ging es dann wieder nach Grahamstown, wo wir nach einem tollen Dinner dann den Tag abschlossen und noch einmal im Cock House nächtigten, bevor es dann am nächsten Tag an die Küste Richtung East London ging. 
Insgesamt kann ich die Gegend um Grahamstown, sowie diesen Tagesausflug jedem empfehlen. 


Für jene die die Strecke nachfahren wollen, haben ich sie mal auf Google Maps vorgezeichnet. In den nächsten Tagen werde ich das Eastern Cape noch etwas genauer beleuchten. Für all jene die die Garden Route, Kapstadt und die Winelands nun ausreichend abgefahren haben ist das Eastern Cape eben noch recht unverbraucht und fern dem Massentourismus.
Die meisten Touristen fahren dort nur in den Addo Park und nach Storms River Mouth im Tsitsikamma, aber es gibt eben noch viel mehr zu sehen.