Nachdem ich schon viele Male durch Kalk Bay gefahren war und wenn dann nur kurz einen Stopp eingelegt habe um Kleinigkeiten zu besorgen, haben wir uns beim letzten Aufenthalt in Kapstadt dann mal einen ganzen Tag Zeit genommen, die das einstige Fischerdorf sich redlich verdient hat.
Wir sind morgens gegen 10 per Uber losgezogen und haben noch Freunde abgeholt. Für die ca. 32km haben wir um die 20,- € bezahlt, was denke ich absolut im Rahmen ist mit 4 Personen, vor allem wenn man europäische Preise gewohnt ist.
Abgesetzt hat uns der Uber Fahrer dann am Rhodes Cottage Museum, welches ich mir unbedingt ansehen wollte. Die am Meer gelegene Cottage war Cecil Rhodes letzte Heimat, wo er schliesslich auch mit 49 recht jung starb. Ich fand die Vorstellung, dass hier einer der größten Imperialisten aller Zeiten seine letzte Ruhestätte gefunden hatte ausserordentlich spannend.
Ein sehr bemühter, älterer Kalk Bay Einwohner führte uns gut eine Stunde durch die Ausstellung und stand allen Frage Rede und Antwort. Der Eintritt ist frei und man tut gut daran ein paar Rand zu spenden, denn der Erhalt des Museums ist der Arbeit von ein paar Enthusiasten geschuldet und letzten Endes starb an diesem Platz eine der wichtigsten Figuren in der Geschichte des schwarzen Kontinents. Mir hat es jedenfalls gut gefallen, auch wenn es ein wenig traurig stimmte wie wenig Besucher von Kapstadt sich für die Geschichte des Landes intensiver interessieren.
Von der Rhodes Cottage aus gingen wir die Hauptstrasse entlang an den bunten Strandhütten von St.James vorbei, wo reges treiben im Rahmen eines Schulausflugs herrschte.
An der Hauptstrasse und den vielen kleinen Gassen den Hang hinauf gibt es in Kalk Bay zahlreiche nette Geschäfte. Von Antiquitäten über Bekleidungsgeschäfte bis hin zu Hippieläden und zahlreichen kleines Cafes ist für jeden etwas dabei.
Besonders stach hierbei ein kleiner Laden heraus in dem es all die Süßigkeiten gab die wir noch aus unserer Kindheit kennen wie Lakritzschlangen oder Kaugummis. Leider habe ich den Namen vergessen, aber der Laden hatte einen besonderen Charme, denn er war mit allerlei Krimskrams zugestopft auf kleinstem Raum und irgendwie war es wie in einem Tante Emma Laden früher.
Nachdem wir durch einige Geschäfte gebummelt waren, gab es dann Zeit für eine Stärkung und dafür gingen wir in das legendäre Brass Bell direkt an am Meer. Dieses Restaurant hatte ich schon längere Zeit auf meiner Liste, denn neben der schönen Aussicht bekommt man dort sehr gutes Seafood, was mich beim Schreiben dieser Zeilen schon wieder ins Schwärmen kommen lässt.
Wir sind dann noch durch zahlreiche Geschäfte und zum Abend hin waren wir dann noch bei „Lekker“, einem sehr netten Restaurant in Kalk Bay das auch sehr leckere Kleinigkeiten und gutes Bier in einem schönen, urigen Ambiente serviert.
Alles in allem kann ich einen Tag in Kalk Bay nur empfehlen und ich hätte sogar dort noch einen zweiten Tag hinfahren können. Vielleicht werde ich mir dort beim nächsten Mal eine Unterkunft suchen. Das Hippiegefühl und die Lockerheit dort kamen mir jedenfalls sehr entgegen.
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